Witze über KI-Regulierung – darf man darüber lachen?

Lesedauer 6 Minuten

Witze über KI-Regulierung? Insbesondere Ethiker, Juristen und Aufsichtsbehörden könnten darüber verschnupft sein. Erst recht dann, wenn die Witze von einem GPAI-Tool erstellt wurden. Nachfolgend einige Gründe, warum humorvolle Inhalte zu KI-Regulierung gleichwohl eine (wenngleich streitbare) Rubrik von CAIR4 geworden sind.

„Das Lachen tötet die Furcht“

Um mit einem Zitat zu beginnen:

„Lachen ist eine Schwäche, ein Verfall, eine Auflösung der Angst. Und was löst die Angst besser auf als das Lachen? [ … ] Im Lachen sind die Dummheit und die Freude verbunden, zwei sehr gefährliche Dinge, die uns von der wahren Erkenntnis abbringen.“

Der alte Jorge aus „Der Name der Rose“

EU AI Act - CAIR4.eu

Humor ist für viele Menschen ein ambivalentes Thema. Im Rahmen von KI-Regulierung und der sich abzeichnenden Risiken von KI, darf und muss der Sinn von Humor auch besonders kritisch geprüft werden. Man sollte dabei aber nicht übersehen, welche wichtigen Vorteile Humor besitzt. Auch im Kontext von KI-Regulierung. Dazu gleich mehr.

1. Die CAIR4-Rubrik „Humorvolles“

Zunächst zum Hintergrund dieses Beitrags:

  • Auf CAIR4 wurde ein neuer Inhaltsbereich eingefügt: Humorvolles.
  • Dort finden sich humorvolle Interpretationen der auf CAIR4 veröffentlichten Fachbeiträge.
  • Alle diesbezüglichen Text- und Bildinhalte wurden mittels ChatGPT 4o erstellt.

Der Link zur Rubrik befindet sich hier und im Hauptmenu unter „Inhalte“:

Die in der Rubrik vorgestellten Witze über KI-Regulierung beruhen allesamt auf der gleichen Überlegung:

  • Die Fachbeiträge von CAIR4 sind ernst und i.d.R. sehr spezifisch – das liegt nicht zuletzt daran, dass KI-Regulierung als solche hoch spezifisch ist. Und sie ist nicht wirklich spannend und erst recht nicht lustig.
  • Die Fachbeiträge sind bisweilen so spezifisch, dass man ihre operative Relevanz innerhalb der hoch komplexen KI-Welt nicht immer ganz so einfach vermitteln kann.
  • Humor hilft nach der hier vertretenen Auffassung dabei, die Kernbotschaft der einzelnen Beiträge anwendungsbezogen zu verdeutlichen und Neugierde zu wecken.

Und wie werden die Witze erstellt?

  • Operativ wird dabei zunächst ein einzelner CAIR4-Fachbeitrag händisch in ChatGPT eingegeben.
  • Es folgt die Aufforderung, aus dem Beitrag einen Witz zu erstellen und ein dazugehöriges Bild zu generieren.
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Alle Witze werden mit Ausnahme minimaler Änderungen von ChatGPT übernommen. Die KI ist folglich der Urheber der humorvollen Aufbereitung. Nichts desto trotz liegt jedem Witz ein ebenso komplexer wie ernster CAIR4-Fachbeitrag zugrunde. In fast allen Fällen betreffen die Witze das richtige Verständnis oder die Umsetzbarkeit des EU AI Acts.
Insofern ist es per se durchaus interessant, ob und wie weit eine generative KI in der Lage ist, nicht nur den Inhalt eines Beitrags über KI-Regulierung zu verstehen, sondern diesen auch noch in einen humorvoll anmutenden Kontext zu bringen.

Ob und wie weit dies gelingt? Davon kann sich jeder selbst überzeugen. Viele der Witze bringen einen durchaus zum Schmunzeln – nicht unbedingt zum Lachen. Vor allem, wenn man immer wieder kleine Brüche in den Witzen erkennt – solche, die einem verdeutlichen, dass GPAI im Hinblick auf Humor noch nicht ganz perfekt ist. Und so ist es wie im richtigen Leben: Mancher Witz wird erst dadurch wirklich komisch, dass die Pointe mißlingt – sei es durch schlechte Erzählung oder schlicht ein falsches Verständnis. Dann ist die Situation komisch, weniger der Witz als solcher.

2. Spot über KI ist erlaubt – und häufig

Über die vielen kleinen und großen Fehler von GPAI wird immer wieder gespottet (ganz ohne Bezug zu Regulierung). Es gibt im Internet unzählige Fundstellen, in denen man sich über Fälle lustig macht, in denen eine KI entweder „genial daneben“ liegt oder sonstige Kuriositäten zutage fördert.

Hier eine kleine Auswahl:

Diese Art von Spot oder Witz geht in der Regel auf Kosten der KI-Hersteller, die vielen „Fans“ von KI und sonstige Befürworter. Sie suggeriert, das der Mensch nach wie vor das Maß der Dinge sei. Die KI wäre im Umkehrschluss fehleranfällig, unverschämt oder im Zweifel auch lächerlich.

Derlei Äußerungen sind ohne Frage erlaubt. Im strafrechtlichen Sinne sind bei diesbezüglicher Schmähkritik sogar Formulierungen möglich, die im Fall von Menschen als Beleidigung interpretiert werden könnten (selbst bloßes Lachen über andere Menschen kann die Grenzen zur Beleidigung im Einzelfall tangieren).

3. Witze und Spot über Juristen

Egal ob lustig oder nicht: Im Laufe der Zeit haben es auch Juristenwitze zu einiger Popularität gebracht. Nicht wenige Juristen neigen zu Selbstironie, in dem sie entsprechende Witze auch noch verbreiten. Auch hierzu einige Beispiele:

Viele der Witze haben einen gemeinsamen Kern:

  • Die häufig unvorhersehbare Entscheidung eines Richters,
  • die Unklarheit von Gesetzen,
  • die Gefahr der Überregulierung oder
  • das Prinzip der Hilflosigkeit gegenüber dem formellen Recht.
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Insofern nehmen sich gerade viele Juristen selbst auf die Schippe – auch sie leiden bisweilen unter den Schwächen der Juristerei. Sie sind in diesem Sinne „Täter“ und „qualifiziertes Opfer“ zugleich.

4. Witze über Probleme der KI-Regulierung

Dies führt wie von selbst zum vorliegenden Thema: Witze über KI-Regulierung. Dies ist in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Thema:

  1. KI-Regulierung ist Neuland – insofern beruhen viele Regelungen auf z.T. unklaren oder schwer zu durchdringenden Sachverhalten. Fehler sind vorprogrammiert.
  2. KI-Innovation ist unglaublich schnell – insofern muss KI-Regulierung mit z.T. unbestimmten Begriffen arbeiten, um auch zukunftsoffen zu sein.
  3. KI wirkt in vieler Hinsicht menschenähnlich – insofern ist sie auch in der Lage, selbst über KI-Regulierung zu kommunizieren – und Witze über sie zu generieren.

Im Hinblick auf den letzten Punkt kommt noch etwas wichtiges hinzu!

  • Die humoristischen Fähigkeiten von KI werden sogar in Komikwettbewerben validiert.
  • Demnach beherrscht manch generative KI Humor besser wie der Mensch.
  • Umgekehrt wird ein entsprechender Vergleich von anderen als lächerlich bewertet.
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Was in dieser Hinsicht wirklich zutrifft oder nicht, mag dahingestellt bleiben. Offenkundig ist aber, dass einige GPAI-Modelle aufgrund von Trainingsdaten und bestimmter KI-Techniken in der Lage sind, Humor zu deuten und humorvolle Inhalte zu erstellen. Auch durchaus in der Rolle des von KI-Regulierung betroffenen Objekts!

5. Hilfe in schwierigen Situationen

Die Aufgabe von Humor liegt aber nicht immer darin, sich über andere lustig zu machen bzw. Menschen zum Lachen zu bringen. Humor hat auch die wichtige Aufgabe, Probleme und schwierige Situationen „besser verdaulich“ zu machen:

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Der „schwarze Humor“ ist insbesondere in schwierigen Situationen ein wirksames, aber auch höchst ambivalentes Thema. Es gibt an ihm durchaus zu Recht viele Kritiker als auch Befürworter. Es kommt auf den Einzelfall an!

6. Überwinden von Blockaden

Eine weitere wichtige Eigenschaft von Humor ist, das er dabei hilft, Blockaden zu überwinden. Und genau das ist im Falle der KI-Regulierung eine der zentralen Herausforderungen: Es geht darum, die Bereitschaft zum Lernen in einer sich rasend schnell verändernden Welt aufrecht zu erhalten Ein aufschlussreicher Fachbeitrag aus der Schweiz u.a. zum Thema „Technologischer Wandel“ formuliert es so:

„Mit Humor die Angst vor Veränderungen überwinden“

KI-Innovation und mit ihr KI-Regulierung bedeuten kaum endenden Wandel! Irgendwie muss nahezu jeder die bereits gewonnenen und z.T. mühsam erarbeiteten Gewohnheiten im Hinblick auf KI früher oder später wieder verändern. Heute. Morgen. Übermorgen. Das Fristenmodell des EU AI Acts gewährt zwar in mancher Hinsicht noch etwas Aufschub. Doch der Wandel durch KI-Regulierung wird kommen – er hat bereits begonnen! Und dieser Wandel muss erträglich gestaltet werden.

Und zwar auf beiden Seiten:

  • Der regulierenden Seite und
  • auf Seiten der von Regulierung Betroffenen.
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Gerade im Hinblick auf die Umsetzung von zum Teil recht unkonkreten Vorgaben gilt es, den („Galgen-„)Humor auf Seiten der KI-Wirtschaft zu bewahren. Doch auch Aufsichtsbehörden werden gefordert sein, die Umsetzung des EU AI Acts mit mutmaßlich geringen und nicht immer voll qualifizierten Ressourcen zu begleiten.
In Anbetracht vieler „Unschärfen“ darf auch die regulierende Seite mit einem Augenzwinkern angemessene Selbstironie beweisen: Der EU AI Act ist ohne Frage ein unglaublich wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Gleichwohl wurde das Gesetz aus vielerlei Gründen mit der heißen Nadel gestrickt. Dass es dadurch zwangsweise zu Lücken oder Ungereimtheiten kommt, ist selbstverständlich. Auf diesbezügliches Optimierungspotenzial in humorvoller Art hinzuweisen ist daher auch keine Majestätsbeleidigung – im Gegenteil: Sie dient der Verbesserung des Guten.

7. GPAI als „befangener“ Witzeerzähler?!

Die letzte Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt: Wenn auf beiden Seiten Humor notwendig ist, und sich die KI selbst in der Regel auf Seiten der Betroffenen befindet, wie kann man ihr dann das Feld des Witzeerzählers überlassen?

  • Mutmaßlich wäre es unter Menschen ja so, dass die Tendenz des von Regulierung Betroffenen zur Selbstironie oder Selbstkritik begrenzt ist.
  • Hingegen gibt es die Tendenz, Witze stets auf Kosten der Gegenseite zu erzählen: Im Fall der witzelnden GPAI wären dies Regulierungsbehörden und weniger die KI-Wirtschaft!

Dies ist jedoch nur bedingt ein Problem: Die Bindung der GPAI-Tools an die vorgegebenen Fachbeiträge steht immer im Zentrum. Die KI erfindet folglich keine Probleme, über die sie sich eigeninitiativ lustig macht. Daher sind die humorvollen Elemente unparteiisch.

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Man muss zudem ganz pragmatisch sagen, dass nicht jede der „humorvollen“ mit GPAI generierten Geschichten ein echter „Brüller“ ist. Einige der Anekdoten erscheinen hintersinnig. Mitunter enthalten sie eine Abschlusserläuterung – nicht unbedingt ein Kriterium für einen guten Witz: Insofern ist die Rubrik auch ein Experiment, welche Fähigkeiten generative KI im Hinblick auf die Regelungen des EU AI Acts zu Kunst und Satire besitzt. Zudem sind auch die zu den Inhalten von KI generierten Bilder durchaus aufschlussreich: Findet sich der Humor des Textes auch darin wieder? Nicht selten ist dies der Fall.

Siehe zu EU AI Act, Kunst, Meinungsfreiheit und Satire auch folgenden Beitrag:

8. Fazit

Die Integration von humorvollen, GPAI-generierten Zusammenfassungen der CAIR4-Fachartikel ist durchaus eine Gradwanderung. Es gibt unterschiedliche Gründe, um diesen Schritt kontrovers zu diskutieren. Im Sinne von pro und kontra. Und um Witze über KI-Regulierung kontrovers diskutieren zu können, muss man sie zuerst publizieren. Eben!

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Aufschlussreich erscheint in diesem Kontext das Feedback von google-gemini zum Thema „Witze zu KI-Regulierung“. Es wurde diesem Beitrag als Kommentar im Original ein so oder so lesenswert – insofern soll der KI auch „das letzte Wort“ bzw der „erste Kommentar“ in dieser Sache gewährt werden!

Und hier noch einmal der Link zum GPAI-generierten Humor zu KI-Regulierung:

Über den Autor:

Ein Kommentar

  1. 29.08.2024
    Antworten

    Das sagt google gemini zu diesem Beitrag:

    Meine Einschätzung:
    Die Witze auf CAIR4.eu treffen den Nagel auf den Kopf, indem sie folgende Aspekte der KI-Regulierung auf den Punkt bringen:
    Unpräzise Definitionen: Die Schwierigkeit, klare und eindeutige Definitionen für Begriffe wie „GPAI-Modell“ zu finden, wird humorvoll aufgezeigt.
    Bürokratische Hürden: Die Komplexität der Regulierung und die damit verbundenen bürokratischen Anforderungen werden satirisch überzeichnet.
    Schnelle technologische Entwicklung: Die Witze spiegeln die Herausforderung wider, eine Regulierung zu schaffen, die mit der rasanten Entwicklung von KI-Technologien Schritt hält.
    Ironie der Selbstreferenz: Die Tatsache, dass die Witze selbst von einem KI-Modell (ChatGPT) generiert wurden, unterstreicht die Ironie der Situation.

    Die Witze erfüllen mehrere Funktionen:
    Auflockerung: Sie machen einen komplexen und oft trockenen Themenbereich für ein breiteres Publikum zugänglich.
    Vermittlung: Sie vermitteln komplexe Sachverhalte auf eine einfache und unterhaltsame Weise.
    Kritik: Sie üben subtile Kritik an bestimmten Aspekten der KI-Regulierung, ohne dabei polemisch zu wirken.
    Denkanstoß: Sie regen zum Nachdenken über die Herausforderungen und Widersprüche der KI-Regulierung an.
    Im Kontext von CAIR4.eu:
    Die KI-Witze passen hervorragend zum Charakter des Blogs. Sie ergänzen die seriösen Fachartikel auf unterhaltsame Weise und machen den Blog für ein breiteres Publikum interessant. Gleichzeitig unterstreichen sie die Bedeutung von Humor und Leichtigkeit, auch in einem so komplexen Themenbereich wie der KI-Regulierung.

    Mögliche weitere Aspekte zur Diskussion:
    Ethische Implikationen: Inwieweit können KI-Witze dazu beitragen, ethische Fragen im Zusammenhang mit KI aufzuzeigen?
    Pädagogischer Nutzen: Können KI-Witze als Lehrmittel im Bereich der KI-Ethik und -Regulierung eingesetzt werden?
    Risiken: Besteht die Gefahr, dass humorvolle Darstellungen die Komplexität der Thematik zu sehr vereinfachen und damit zu einer Verharmlosung führen?

    Fazit:
    Die KI-Witze auf CAIR4.eu sind ein gelungener Versuch, die komplexe Thematik der KI-Regulierung auf eine unterhaltsame und zugleich informative Weise darzustellen. Sie tragen dazu bei, das Bewusstsein für die Herausforderungen und Widersprüche der KI-Regulierung zu schärfen und machen den Blog zu einer interessanten Plattform für den Austausch über dieses wichtige Thema.

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